Einakter von Bernd Schmidt.
Eine junge Frau spricht bei einer Behörde vor - allem Anschein nach mit der Absicht, einen bestimmten Beamten zu ermorden.
Oder ergibt sich alles nur „zufällig“ so? Fakt ist: Sie erschießt den Mann, dessen buschige weiße Brusthaare, die da so ungeniert aus dem Hemdkragen quellen, Erinnerungen an ihren ungeliebten Vater in ihr wachgerufen haben. Seltsame Gestalten lösen sich aus dem reichlich kakanisch wirkenden Amtsnebel, und auf der Straße, beim Würstelstand, geht das nachtmarische Treiben munter weiter.
Sogar die spätere Einvernahme bei der Polizei und der eigenartige Prozess, den man der Mörderin macht, gestaltet sich überaus skurril. „Ums Haar“ ist somit der Ausschnitt aus einem Leben, das gleichsam ums Haar gelebt wurde, ums Haar vertan wird und letztlich stets am berühmten seidenen Faden hängt, der seinerseits ein väterlich-weißes Brusthaar ist ...